Kirche der Cyrsine
Gemeinschaft von Licht, Wasser und Leben
Die Kirche der Cyrsine verehrt die drei heiligen Aspekte Licht, Wasser und Leben.
Sie bewahrt die ältesten Offenbarungen der Schöpfung, als Licht das Nichts durchschnitt, Wasser das erste Leben nährte und aus diesem Leben die Vielfalt der Welten erwuchs.
Cyrsine, die göttliche Hüterin dieser Aspekte, lehrte ihre Kinder, dass wahre Stärke nicht im Beherrschen, sondern im Schützen liegt – nicht im Nehmen, sondern im Bewahren.
Ihr Glaube verbindet diejenigen, die inmitten einer oft dunklen und verderbten Welt das heilige Erbe von Licht, Wasser und Leben bewahren wollen.
Aus den ersten Gemeinschaften der Wasserträger, Lichtwahrer und Lebenshüter entstand eine Kirche, die sich über die Welten hinweg ausbreitete.
Geweiht dem Schutz der Schöpfung, getragen von Weisheit, Heilung und Mut, folgt die Kirche Cyrsines dem ewigen Schwur, die Gaben der Göttin zu ehren und das Leben gegen alle Bedrohungen zu verteidigen.
Heute stehen die Gläubigen der Cyrsine als enge Verbündete an der Seite der Expeditionskräfte von Regnum Solis. Gemeinsam, vereint in den Legionen der Sonnen, kämpfen sie über die Grenzen der Welten hinweg gegen die Mächte der Dunkelheit.
Im großen Krieg gegen Cryx, die Gegengottheit Cyrsines, erweis sich dieses Bündnis, gemeinsam mit anderen Kräften bereits als unerschütterliche Macht für das Licht – und noch immer erneuern sie Tag für Tag ihr Gelöbnis, Leben zu schützen, Wasser zu bewahren und das Licht der Schöpfung zu tragen, wohin auch immer der Pfad sie führt.
Die Kirche der Cyrsine ist mehr als eine Glaubensgemeinschaft. Sie ist ein lebendiges Zeugnis dafür, dass selbst in Zeiten größter Not Hoffnung wächst, wo Licht bewahrt, Wasser geehrt und Leben geschützt wird.
Wesen und Ursprung der Kirche
Cyrsine ist die Verkörperung des reinen Lichts, des lebendigen Wassers und des schützenden Lebens. Ihre Kirche bewahrt das uralte Wissen um die drei Säulen der Schöpfung und vereint sie in einem harmonischen Glaubenssystem.
In der Schöpfungszeit, als das Licht das Nichts vertrieb und Leben hervorbrachte, gebar die Göttin aus dem schützenden Schoß des Wassers die ersten Völker. Doch nicht alles Leben sollte Bestand haben: Die Dunkelheit der Leere gebar Cryx, den Verderber, dessen Ziel die Auslöschung allen Seins war.
Cyrsine, aus Licht und Leben entstanden, trat der Vernichtung entgegen. Durch ihren Pakt mit den Kindern des Lichts und des Lebens sicherte sie den Fortbestand der Schöpfung und gab den Lebenden drei Geschenke: Licht, Wasser und Leben selbst.
Die Kirche der Cyrsine entstand aus den ersten Offenbarungen, in denen die Göttin ihre Dienerin, die erste Cyrsine, dazu berief, die zersplitterten Glaubensrichtungen der Lebenden zu einen.
Seither verkündet die Kirche die Heiligkeit des Lebens, die Reinheit des Wassers und die Führung des Lichts. Sie bewahrt die Erinnerung an die alten Wunder und die Verpflichtung, für das Leben in allen seinen Formen einzustehen – nicht durch Herrschaft, sondern durch Schutz, Führung und Demut.
Die Kirche sieht sich als Hüterin des Bundes zwischen Licht und Leben. In den Legionen der Sonnen kämpft sie heute an vorderster Front gegen jene Mächte, die das Leben entweihen, das Licht verfinstern und das Wasser verderben.

Grundwahrheiten und Glaubenslehren
Die Kirche der Cyrsine bewahrt drei unumstößliche Wahrheiten, die das Fundament ihres Glaubens bilden. Diese Lehren sind nicht nur spirituelle Prinzipien, sondern konkrete Wegweiser für das Handeln der Gläubigen im Alltag und im Kampf gegen die Dunkelheit.
Die höchsten Prinzipien des Glaubens
Das Leben ist das höchste Gut.
Jedes Leben, das geboren wird, sich verändert und vergeht, ist Teil des heiligen Kreislaufs, den die Göttin erschuf. Die Achtung des Lebens – sei es das eigene, das eines anderen oder das der Natur – ist oberstes Gebot. Untote, dämonische Wesen und alle, die den natürlichen Wandel verweigern, werden als Frevel an der Schöpfung betrachtet.Ohne Licht kann kein Leben existieren.
Das Licht – besonders das der Sonne, des Mondes und der Sterne – ist der sichtbare Ausdruck der göttlichen Macht. Es steht für Klarheit, Hoffnung und die Kraft zur Erneuerung. Jede Lichtquelle ist heilig und soll mit Würde behandelt werden. Der Sonnenaufgang und der Sonnenuntergang, der Vollmond und die Zeiten der Sonnenwende sind Anlässe für besondere Andacht.Ohne Wasser kann kein Leben bestehen.
Wasser ist das Blut der Welt, der Quell allen Werdens. Es reinigt, nährt und verbindet. Vor jedem Eintritt in Wasser, jedem Trunk oder jeder Reinigung soll ein Moment des Innehaltens erfolgen, um sich der Gabe der Göttin bewusst zu werden.
Diese drei Prinzipien bilden eine Einheit: Wo Licht ist, gedeiht Wasser; wo Wasser ist, wächst Leben; wo Leben ist, ehrt man das Licht.
Was ist Leben?
Im Glauben der Kirche ist Leben mehr als nur Existenz.
Leben bedeutet Geburt, Wandel und schließlich Vergehen – der natürliche Kreislauf, den kein Wesen entziehen darf, ohne das göttliche Gefüge zu stören.
Geburt ist ein Wunder der Schöpfung.
Veränderung ist das Zeichen von Wachstum.
Vergehen ist die Rückkehr in den ewigen Kreislauf.
Das Ziel jedes Gläubigen ist es, sein Leben im Einklang mit diesen Prinzipien zu führen, es zu ehren, zu schützen und zur Blüte zu bringen.
Leben, Tod und Ewigkeit
Die Kirche lehrt:
Das Leben ist ein kurzer, kostbarer Funke im Strom der Ewigkeit.
Der Tod ist kein Ende, sondern eine Pforte, durch die die Seele – im Licht der Göttin gereinigt – in die Ewigkeit eingehen kann.
Wer sein Leben im Dienst des Lichts, des Wassers und des Lebens vollendet, wird nach dem Tod Teil des strahlenden Lichts der Göttin und darf an ihrer Seite die Zeitalter schauen.
Wer das Leben entweiht, dem Licht entsagt und das Wasser verunreinigt, entfernt sich von der Ewigkeit und droht, im Schatten der Dunkelheit zu vergehen.
Die Hoffnung auf Ewigkeit im Licht der Göttin ist zugleich Trost und Ansporn für alle, die ihren Pfad beschreiten.

Geschichte der Kirche
Die erste Cyrsine
Die Geschichte der Kirche der Cyrsine beginnt mit einer einzigen Frau: einer Predigerin reinen Herzens, deren Glaube stärker war als die Stürme der Welt.
Auf einer Überfahrt über das offene Meer geriet das Schiff, auf dem sie reiste, in einen vernichtenden Sturm. Während alle anderen an Bord ertranken, wurde die junge Frau von den Wellen getragen und bewahrt. In dieser Stunde größter Not erschien ihr die Göttin selbst.
Cyrsine erkannte in der jungen Predigerin eine Seele, die das Licht, das Leben und das Wasser gleichermaßen in sich trug. Sie erwählte sie zu ihrer ersten und höchsten Dienerin. Von diesem Tag an trug die Auserwählte den Namen ihrer Göttin – und ihr Wort kündete fortan den Willen der Heiligsten.
Die Wunder der Aspekte
Das Wunder des Wassers
Die erste Prüfung der Cyrsine führte sie zur Gemeinschaft des Wassers, einer Schar von Gläubigen, die sich der See verschrieben hatten, aber in tiefer Not weilten. Ihnen war das Trinkwasser ausgegangen, und sie glaubten sich von der Göttin verlassen.
Cyrsine sprach Trost und Hoffnung, nahm Meerwasser, und durch die Gnade der Göttin wandelte sie es zu reinem Trinkwasser.
Die Gemeinschaft erkannte ihr Irrtum: Nicht das Wasser hatte sie verlassen, sondern ihr Verständnis war unvollkommen gewesen.
Von diesem Tag an folgten sie der Cyrsine und bekannten:
„Du bist das Wasser, das uns stärkt und unsere Seelen reinwäscht.“
Das Wunder des Lichts
Ihr Weg führte sie weiter zur Gemeinschaft des Lichts, die in einer Stadt lebte, umgeben von endloser Ödnis. Ihre einzige Hoffnung war das Feuer, das sie vor Schatten und Dunkelheit schützte, doch ihr Holz war aufgebraucht.
Cyrsine lehrte sie, dass nicht das Feuer, sondern das wahre Licht der Göttin sie bewahren würde.
In der Nacht, als die Schatten kamen, beteten sie gemeinsam – und das Sternenlicht selbst brach durch die dunklen Schwaden und trieb die Finsternis zurück.
Ergriffen erkannten die Gläubigen ihre Fehleinschätzung und sprachen:
„Du bist das Licht, das uns durch die Dunkelheit führt.“
Das Wunder des Lebens
Schließlich erreichte Cyrsine die Gemeinschaft des Lebens, die in einem kargen Land dem Hungertod nahe war. In einem Akt der Gnade segnete sie den letzten verbliebenen Apfel so, dass er sich auf wunderbare Weise vervielfachte und alle sättigte.
So lehrte sie die Gemeinschaft, dass Leben nicht im Selbstverzicht, sondern im ehrfürchtigen Bewahren und Teilen gedeiht.
Von diesem Tag an bekannten sie:
„Das Leben in und um uns, Dein Geschenk, geloben wir zu schützen und zu ehren.“
Die Einung des Glaubens
Unter der Führung der Cyrsine schlossen sich die vormals getrennten Gemeinschaften zusammen. Sie erkannten, dass Licht, Wasser und Leben untrennbar miteinander verwoben sind und nur in Einheit den Willen der Göttin widerspiegeln.
Die Cyrsine führte sie in ein fruchtbares Land und errichtete mit ihnen den ersten Tempel.
Sie wählte Priester aus allen drei Gemeinschaften und lehrte sie, die Vielfalt der Aspekte zu ehren und die Gaben der Göttin gemeinsam zu bewahren.
So entstand die Kirche der Cyrsine: eine Glaubensgemeinschaft, die das Licht, das Wasser und das Leben gleichermaßen als heilige Manifestationen der Göttin verehrt.

Organisation und Hierarchie
Die Kirche der Cyrsine folgt einer Ordnung, die nicht auf weltlicher Macht, sondern auf spiritueller Verantwortung beruht. Jeder Stand in der Hierarchie dient dem höheren Ziel, Licht, Wasser und Leben zu bewahren und in die Welt zu tragen.
Priesterschaft
Die Priesterinnen und Priester der Cyrsine sind die Hüter der drei Aspekte. Sie lehren, heilen und führen die Gemeinschaften im Namen der Göttin.
Lorith – so werden die vollgeweihten Priesterinnen und Priester genannt – tragen die Verantwortung für die täglichen Riten und die Bewahrung der Glaubenswahrheiten.
Ein Lorith wird erst nach intensiver Prüfung und Weihe berufen und trägt von da an das heilige Wasserzeichen der Göttin – drei verschlungene Kreise, die Licht, Wasser und Leben symbolisieren.
Novizen: Jene, die sich dem Dienst verschrieben haben, aber noch auf den Wegen des Glaubens unterrichtet werden.
Lorith: Vollgeweihte Priesterinnen und Priester, Träger der sakralen Aufgaben.
Hohe Lorith: Älteste und Weise, die über die Wahrung der reinen Lehre in größeren Tempeln wachen.
Eine strenge Kleiderordnung existiert nicht. Die Lorith tragen meist einfache Gewänder in den Farben Wasserblau, Sonnenweiß oder Lebensgrün. Wichtiger als äußere Zeichen ist die Reinheit von Herz und Geist.
Paladine der Cyrsine
Neben den Lorith bestehen die Paladine der Göttin: Krieger im Dienst des Lichts, die mit Schwert und Schild das Leben verteidigen.
Paladine sind keine Eroberer. Ihr Schwur verpflichtet sie, nur zum Schutz der Schwachen und zur Verteidigung des Lebens zu kämpfen. Ihre Waffen werden in besonderen Riten gesegnet, und jeder Paladin trägt als Symbol ein Wasseramulett, das ihn an seine Pflicht erinnert.
Anwärter: Krieger, die sich dem Weg der Göttin verschrieben haben, aber noch nicht geweiht sind.
Geweihte Paladine: Vollständig in den Glauben aufgenommen, Träger des Lichts in dunklen Zeiten.
Hüter des Bundes: Besonders erfahrene Paladine, die zugleich Lehrmeister und Verteidiger ganzer Glaubensgemeinschaften sind.
Paladine legen einen Eid ab, der sie an die Prinzipien der Cyrsine bindet: Licht zu wahren, Leben zu schützen und Wasser zu ehren.
Orden und Gemeinschaften
Innerhalb der Kirche bestehen kleine Orden, die sich einzelnen Aufgaben besonders widmen:
Orden des Quellwassers: Bewahrer heiliger Quellen und heilkundiger Priester.
Orden der Morgenwacht: Verteidiger der Tempel und Beschützer der Pilgerwege.
Orden der Sternenträger: Priester und Paladine, die Licht in finstere Orte tragen und verlorene Seelen führen.
Alle Orden sind Teil der Kirche als Ganzes und unterstehen dem obersten Gebot, im Einklang mit den drei Aspekten zu wirken.
Tempel und heilige Orte
Tempel der Cyrsine entstehen oft an natürlichen Kraftorten: an Quellen, an Meeresküsten, auf sonnendurchfluteten Lichtungen.
Ein Tempel vereint stets die drei Symbole der Göttin: eine Lichtquelle, ein Quellwasser und einen geweihten Ort des Lebens.
Pilgerstätten wie der Brunnen von Falkhorth oder die Sternenlichtkapelle sind über die Welten hinweg bekannt und ziehen Gläubige an, die Trost, Führung oder Heilung suchen.
Der Verhaltenskodex
Der Verhaltenskodex der Kirche der Cyrsine bildet das Rückgrat des Glaubenslebens. Er ist keine bloße Ansammlung von Regeln, sondern eine lebendige Verpflichtung, Licht, Wasser und Leben in allen Handlungen zu ehren.
Achtung des Lebens
Das Leben ist das höchste Gut.
Die Gläubigen der Cyrsine verpflichten sich, jedes Leben zu achten – das eigene wie das fremde.
Kein Wesen soll leichtfertig verletzt oder getötet werden. Der Schutz des Lebens geht über persönliche Interessen hinaus und gilt als heiliges Gebot.
Vor jeder Mahlzeit wird ein Gebet gesprochen, um dem Leben, das gegeben wurde, die gebührende Ehre zu erweisen.
Töten ist nur dann erlaubt, wenn es der Verteidigung des eigenen oder fremden Lebens dient oder das Unleben bekämpft werden muss.
Untote und dämonische Kreaturen, die den natürlichen Kreislauf des Lebens verhöhnen, sind ohne Zögern zu vernichten.
Ehrung von Licht und Wasser
Ohne Licht kein Leben, ohne Wasser kein Wachsen.
Jeder Sonnenaufgang und Sonnenuntergang wird durch ein stilles oder gesprochenes Gebet gewürdigt.
In Vollmondnächten, zur Winter- und Sommersonnenwende, versammeln sich die Gläubigen zu besonderen Zeremonien des Lichts.
Lichtquellen werden niemals achtlos gelöscht. Jede Löschung wird begleitet von einem kurzen Segenswort an die Göttin.
Vor jedem Trunk, vor jeder Reinigung und jedem Überqueren von Gewässern wird der Göttin gedankt.
Wasser ist zu teilen, niemals zu verschwenden und stets rein zu halten.
Umgang mit Untoten und Verderbnis
Die Kirche erkennt Untote als einen Frevel an der Schöpfung.
Sie tragen die Verletzung des natürlichen Kreislaufs in sich und bedrohen das Gleichgewicht von Licht, Wasser und Leben.
Wo Untote oder dämonische Wesen erkannt werden, ist entschlossen, aber mit Achtung vor dem gefallenen Leben zu handeln.
Der Schutz der Lebenden hat Vorrang; doch jede Austreibung oder Vernichtung geschieht im Bewusstsein der Tragik, dass auch diese Wesen einst Teil des heiligen Kreises waren.
Gebote für Alltag und Riten
Das tägliche Leben eines Gläubigen ist durchdrungen von kleinen Akten des Glaubens:
Trage nach Möglichkeit immer ein Symbol des Lichts (eine Laterne, ein Amulett, ein Zauberlicht) bei dir.
Ehre das Wasser, indem du es bei Zeremonien in Schalen bereitest oder an besonderen Tagen Flüsse und Seen segnest.
Fördere das Leben, wo immer du gehst – durch Pflanzen, Heilen, Schützen und durch die Bewahrung der Gemeinschaft.
In allen Handlungen soll die Verbindung zu den drei Aspekten sichtbar und spürbar sein. Die Gläubigen tragen das Licht im Herzen, das Wasser in ihren Segnungen und das Leben in ihren Taten.

Riten und Zeremonien
Die Riten und Zeremonien der Kirche der Cyrsine sind Ausdruck der tiefen Verbundenheit mit den drei heiligen Aspekten. Sie durchdringen das tägliche Leben ebenso wie die großen Wendepunkte der Existenz.
Tägliche Riten
Die Morgenmesse wird gefeiert, wenn das erste Licht der Sonne den Horizont berührt.
Die Gläubigen versammeln sich, um sich des vergangenen Tages zu besinnen und im Licht der aufgehenden Sonne neue Kraft zu schöpfen.
Das Wasser wird in einer geweihten Schale bereitgestellt und dem Licht der aufgehenden Sonne ausgesetzt.
Jeder Gläubige zeichnet sich mit einem Tropfen Wasser ein Symbol auf die Stirn – den Kreis der Ewigkeit.
In stiller Betrachtung erneuert man den Schwur, den Tag im Sinne von Licht, Wasser und Leben zu gestalten.
Zur höchsten Stunde des Lichts wird die Mittagsandacht gehalten.
Die Gläubigen stellen sich mit dem Rücken zur Sonne, damit ihr Angesicht in ihr Licht getaucht wird.
Brot, Wasser und Licht werden geweiht und miteinander geteilt.
In der Andacht wird geprüft, ob die bisherigen Taten des Tages den Geboten der Göttin entsprochen haben.
Die Abendmesse begleitet das Vergehen der Sonne und die Ankunft der Nacht.
Eine Lichtquelle wird entzündet oder gesegnet, um das ewige Licht der Göttin in der Dunkelheit zu bewahren.
Die Gläubigen danken für das Erlebte, erkennen die eigenen Fehler an und geloben Besserung.
Das Wasser wird versprengt, um den Ort und die Gemeinschaft zu segnen.
Besondere Feiern
An Vollmondnächten tritt die Kraft der Göttin in besonderer Weise hervor.
Die Mondmesse wird vorzugsweise an Gewässern gefeiert.
Das Wasser wird dem Licht des Mondes geweiht.
Die Gläubigen reflektieren die Taten des vergangenen Mondzyklus und empfangen Buße und Segen.
Zur Sommer- und Wintersonnenwende feiern die Gläubigen die Stärke und Erneuerung des Lichts.
Große Prozessionen werden abgehalten, begleitet von Liedern und Gebeten.
Wasser wird in Strömen geteilt und über die Felder gesprengt, um Fruchtbarkeit zu bringen.
Besonders zur Wintersonnenwende wird die Wiedergeburt des Lichts gefeiert, wenn die Tage wieder länger werden.
Bei Sonnen- oder Mondfinsternissen wird eine besondere Messe gehalten.
Das Licht wird von den Gläubigen selbst getragen – in Laternen, magischen Lichtquellen oder Segenslichtern.
Der Zusammenhalt der Gemeinschaft steht im Vordergrund, während das äußere Licht fehlt.
Lebensübergangsriten
Neugeborene werden im Wasser der Göttin gereinigt und unter den Schutz des Lichts gestellt.
Jugendliche empfangen das Wasser der Erkenntnis und legen ein Gelöbnis ab, Licht und Leben zu ehren.
Bei Hochzeiten wird das Wasser des Lebens über das Paar gesprengt, während Lichter entzündet werden, um ihren Weg zu erhellen.
Verstorbene werden in heiligem Wasser gesegnet, damit ihre Seele sicher in das Licht der Göttin zurückkehren kann.
Jede dieser Zeremonien trägt die drei Aspekte in sich: Licht, Wasser und Leben – im Zeichen der Einheit, die die Kirche bewahrt.
Segen und Buße
Segen des Wassers: zur Heilung, Reinigung und Erneuerung.
Segen des Lichts: zur Stärkung, Führung und Erhellung dunkler Pfade.
Segen des Lebens: zur Geburt, Genesung und zum Schutz.
Bei Verfehlungen wird die Buße nicht als Strafe verstanden, sondern als Reinigung – eine Rückkehr in den Kreislauf, den die Göttin geschaffen hat.
Symbole und heilige Gegenstände
Die Kirche der Cyrsine erkennt bestimmte Symbole und Gegenstände als Manifestationen der göttlichen Aspekte. Sie dienen den Gläubigen als sichtbare Zeichen des Bundes und als Hilfen, Licht, Wasser und Leben in die Welt zu tragen.
Das Lichtsymbol
Das Licht ist das erste und mächtigste Zeichen der Göttin.
Es steht für Hoffnung, Wahrheit und Erneuerung.
Heilige Lichter: Laternen, Kristalle und magische Flammen, die das Licht der Göttin bewahren.
Mond- und Sternensiegel: Symbole, die auf Kleidung, Amuletten und Altären getragen werden, um die Verbindung zur ewigen Quelle des Lichts zu zeigen.
In jeder Zeremonie spielt das Licht eine zentrale Rolle. Kein Gebet, kein Segen und kein heiliger Akt wird vollzogen, ohne dass Licht anwesend ist.
Das Wassersymbol
Wasser symbolisiert Reinheit, Wandel und Heilung.
Es ist das Element, in dem Leben geboren wird und in dem es zur Ruhe findet.
Weiheschalen: Gefäße, in denen Wasser für Zeremonien geweiht und gesegnet wird.
Segenskelche: Trinkgefäße, aus denen Gläubige bei Messen das geweihte Wasser empfangen.
Muschelornamente: Schmuckstücke und Segenszeichen, die die Kraft des Wassers verkörpern.
Vor jedem bedeutenden Akt wird Wasser geweiht und verwendet, um Körper und Geist auf den Empfang göttlicher Gnade vorzubereiten.
Das Lebenssymbol
Leben ist der Herzschlag der Schöpfung, ein kostbares Geschenk, das geschützt und geehrt werden muss.
Baum- und Fruchtmotive: Zeichen der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Unvergänglichkeit.
Samenbeutel: Kleine Säckchen mit Samen, die von Geweihten getragen werden, um an die Verpflichtung zur Schaffung neuen Lebens zu erinnern.
Lebensbänder: Geflochtene Bänder in den Farben Weiß (Licht), Blau (Wasser) und Grün (Leben), die bei Weihen und Feiern getragen werden.
Das Lebenssymbol mahnt, das eigene Wirken stets dem Erhalt und der Förderung allen Lebens zu widmen.
Relikte der Göttin
Besondere Gegenstände, die direkt mit den Wundern der Cyrsine in Verbindung stehen, werden als Relikte verehrt.
Sie sind Sinnbilder göttlicher Gnade und werden mit höchster Ehrfurcht behandelt.
Cyrsines Tränen: Kristalle aus reinster Essenz, die Heilung und Trost spenden.
Das Erste Licht: Eine ewige Flamme, entzündet durch den Willen der Göttin selbst.
Tücher der Geburt: Stoffe, die bei der Weihe von Neugeborenen verwendet werden und den Segen von Licht, Wasser und Leben tragen.
Heilende Hand von Inathael: Eine goldene Statuette, die als Symbol für die heilende Kraft des Wassers und des Lichts dient.
Diese Relikte sind selten und werden nur an Orten von höchster Heiligkeit aufbewahrt.

Die Heiligen der Kirche
Die Kirche der Cyrsine ehrt jene, die in ihrem Leben in besonderer Weise Licht, Wasser und Leben verkörpert haben. Diese Heiligen dienen als Vorbilder und Fürsprecher für die Gläubigen, und ihre Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben.
Nathaniel war ein Wanderpriester, der in einer Zeit großer Umbrüche das Licht der Erkenntnis in ferne und vergessene Lande trug.
Mit nichts als einem Stab, einer Wasserschale und einem Herz voller Glauben zog er aus, um zerstrittene Gemeinschaften zu einen und verfeindete Völker zum Frieden zu führen.
Er wird als Träger der Wahrheit und Vermittler zwischen den Völkern verehrt.
Sein Symbol ist das Buch des strahlenden Pfades, das Licht, Wasser und Leben in Worten verbindet.
Nathaniel lehrt, dass Weisheit nicht in Macht, sondern in Verständnis und Mitgefühl liegt.
Amanthel war eine Priesterin, deren Hände von der Göttin selbst gesegnet waren.
Wo immer sie Wasser berührte, floss Heilung. Sie pflegte Kranke, heilte Verletzte und besänftigte selbst verfeindete Herzen.
Sie wird als Schutzpatronin der Heiler und Krankenpfleger verehrt.
Ihr Symbol ist die Schale der Genesung, oft dargestellt als silberne Muschel, aus der Wasser quillt.
Amanthel lehrt, dass Heilung ein Akt der Liebe und eine Form der höchsten Verehrung des Lebens ist.
Fenril war ein Paladin, der einst in blindem Zorn den Weg der Dunkelheit betrat, aber in tiefster Reue zum Licht der Göttin zurückfand.
Er verbrachte den Rest seines Lebens damit, Untote und verderbte Wesen zu bekämpfen, stets in Erinnerung an seine eigenen Verfehlungen.
Er wird als Schutzpatron der Sühnenden und Kämpfer gegen die Dunkelheit verehrt.
Sein Symbol ist das zerbrochene Schwert, umwunden von einem Band aus Licht.
Fenril lehrt, dass selbst die, die gefallen sind, durch Buße und Taten des Lichts Erlösung finden können.
Amalthea war eine Tempelbaumeisterin, die heilige Stätten errichtete, an denen Licht, Wasser und Leben in vollkommener Harmonie zusammenflossen.
Sie sah in jedem Bauwerk ein Abbild der Schöpfung selbst und widmete ihr Leben der Errichtung von Zufluchtsorten für die Gläubigen.
Sie wird als Schutzpatronin der Bauherren, Künstler und Pilger verehrt.
Ihr Symbol ist die Lotusblüte aus Licht, Wasser und Erde.
Amalthea lehrt, dass Schönheit und Funktion sich vereinen müssen, um dem Leben dauerhaft zu dienen.
Benedicar war ein Paladin, der in der Belagerung von Kaltherra ein Dorf drei Monate lang allein verteidigte.
Mit nichts als einem Lichtkristall, einem Brunnen und seinem Glauben hielt er die Dunkelheit in Schach, bis Verstärkung kam.
Er wird als Schutzpatron der Wächter, Beschützer und Belagerten verehrt.
Sein Symbol ist das brennende Schild.
Benedicar lehrt, dass Standhaftigkeit und Glaube selbst unter größtem Druck das Licht bewahren können.

Gebete und Segensworte
Gebete und Segensworte sind das Band, das die Gläubigen unmittelbar mit der Göttin Cyrsine verbindet. Sie begleiten den Tageslauf, heiligen die großen Momente des Lebens und spenden Trost und Stärke in Zeiten der Dunkelheit.

Die Kirche der Cyrsine in Ariochia
Wiedereintritt ins Imperium Aurum
Im Jahr 224 AP, entsprechend 1525 nach ariochischer Zeitrechnung, erlebte der Glaube an Cyrsine eine neue Blüte auf Ariochia.
Geführt von einer Vision der Göttin selbst, traten die Priester Alfred und Rael den Weg über das Meer an. Ihre Reise führte sie in das Land Zhakkarum, wo sie in den Ruinen alter Heiligtümer ein verborgenes Artefakt fanden: die Weiheschale, ein Gefäß unermesslichen, reinen Wassers. Diese Entdeckung galt als Zeichen Cyrsines und als Auftrag, den Glauben erneut in die Welt zu tragen.
Durch die Unterstützung der Expeditionskräfte von Regnum Solis und ihre enge Allianz mit der Legion der Sonnen gelang es den Gesandten der Göttin, einen Tempel in der Hauptstadt Porta Auregia zu erwerben und der Kirche neues Leben einzuhauchen.
Die Rolle der Priester Alfred und Rael
Alfred und Rael gelten als Wiederbegründer der Kirche auf Ariochia.
Beide folgen dem alten Codex, doch brachten sie auch Weisheit und Flexibilität in eine neue Welt:
Alfred ist ein Gelehrter und Chronist, der die alten Lehren bewahrt und in die neue Zeit übersetzt.
Rael ist ein Wanderpriester, der in entlegene Regionen reist, um die heiligen Prinzipien von Licht, Wasser und Leben auch jenen Völkern zu bringen, die sie längst vergessen haben.
Unter ihrer Führung werden nicht nur neue Gläubige gewonnen, sondern auch bestehende Traditionen behutsam in die Kultur Ariochias eingeflochten, ohne Zwang und ohne den Charakter der Gemeinschaften zu brechen.
Der Tempel in Porta Auregia (Imperium Aurum)
Der Tempel in Auregia, schlicht Haus des Lebendigen Lichts genannt, ist noch im Aufbau begriffen.
Bis zur Fertigstellung dient ein provisorisches Heiligtum als Zentrum des Glaubens. Der Tempel folgt dem klassischen Aufbau:
Ein zentraler Altar, auf dem stets eine Lichtquelle leuchtet,
eine große Schale mit geweihtem Wasser,
ein heiliger Baum oder ein lebendes Symbol des Lebens, das inmitten des Heiligtums gedeiht.
Zeremonien werden, sofern möglich, unter freiem Himmel abgehalten, um die Verbindung zu Licht und Wasser direkt zu erleben.
Die Pilger, die den Tempel aufsuchen, kommen sowohl aus den Reihen der Regnum Soliten als auch aus der ariochischen Bevölkerung, angelockt von der Reinheit und Hoffnung, die der Glaube an Cyrsine verströmt.
Besonderheiten des Glaubens auf Ariochia
Die Kirche der Cyrsine auf Ariochia bleibt den ewigen Prinzipien treu, zeigt jedoch Anpassungsfähigkeit an die neue Welt:
Die Achtung des Wassers wird besonders betont, da viele Regionen Ariochias unter Wassermangel leiden.
Der Kampf gegen Untote und Verderbnis ist von besonderer Dringlichkeit, da die dunklen Mächte, angeführt von Cryx und seinen Dienern, auch in dieser Welt ihre Schatten ausbreiten.
Die Integration in die Legionen der Sonnen erlaubt es den Paladinen und Lorith von Cyrsine, aktiv an der Befreiung verderbter Regionen mitzuwirken und nicht nur passiv zu lehren.
Hier, auf Ariochia, wird der Glaube lebendig im täglichen Kampf für das Licht, das Wasser und das Leben. Die Kirche der Cyrsine ist nicht länger nur ein Hort spiritueller Lehren – sie ist eine lebendige Kraft im weltlichen wie im geistigen Widerstand gegen die Dunkelheit.